Deutsche Weine 

Hier stellen wir Ihnen die deutschen Weinbauregionen vor, die sich in unserem umfassenden Sortiment wiederfinden

Rheinhessen

Geographische Lage: Im Rheinbogen zwischen Bingen, Mainz, Worms und Alzey

Klima: Milde Durchschnitts-Temperaturen; im Schutz von Donnersberg, Taunus und Odenwald

Böden: Löss, Sand, Mergel, Kalkstein, Ton, Rotliegend, Braunerde, Quarzit und Porphyr

Rebfläche 2019: 26.860 ha, 3 Bereiche, 23 Großlagen, 414 Einzellagen

Rebsorten 2019: [weiß 71.7%]: Riesling (18.1%), Müller-Thurgau (15.2%), Silvaner (7.8%), Grauburgunder (7.3%), Weißburgunder, Portugieser und Kerner

[rot 28.3%]: Dornfelder (12.5%), Spätburgunder (5.5%)

Tausend sanfte Hügel. Und Reben, so weit das Auge reicht – das ist Rheinhessen, Deutschlands größtes Weinanbaugebiet. 26.860 Hektar umfasst die Rebfläche zwischen Alzey, Worms, Mainz und Bingen, im Norden und Osten vom großen Rheinbogen umschlossen. Kein Wunder also, dass fast jedes rheinhessische Dorf von der Rheinterrasse über den Wonnegau bis ins Alzeyer Hügelland auf eine lange Weinbautradition zurückblicken kann.

Schon die Römer haben auf dem linksrheinischen Gebiet Wein angebaut und auch die älteste Urkunde über eine deutsche Weinbergslage – die Niersteiner Glöck- betrifft eine Weinlage in Rheinhessen. Hier herrscht ideales Weinbauklima. Das Weinland schützen die Gebirgszüge im Westen, das Wetter ist niederschlagsarm, sommerwarm und wintermild.

 

Rheinhessen Weinkarte + Weingüter

 

Pfalz

Geographische Lage: Südlich von Worms bis an die französische Grenze und von

den Hängen des Pfälzer Waldes bis in die Rheinebene
Klima: Hoher Anteil an Sonnentagen; Temperaturmittel bei 11 Grad

Böden: Buntsandstein, kalkhaltige Lehm- und Tonböden, Mergel- und Keuperböden, eingestreuter Muschelkalk; Granit-, Porphyr- und Schiefertoninseln

Rebfläche 2019: 23.684 ha, 2 Bereiche, 25 Großlagen, 323 Einzellagen

Rebsorten 2019: [weiß 65.7%, rot 34.3%]: Riesling (24.9%), Dornfelder (12.1%), Grauburgunder (7.7%), Müller-Thurgau (7.6%), Spätburgunder (7.1%), Portugieser, Weißburgunder, Kerner und Chardonnay

Die Pfalz hat viele Superlative: Das größte Weinfest der Welt in Bad Dürkheim, aber auch die erste und bekannteste Weinroute, die Deutsche Weinstraße.

Auf 85 Kilometern verknüpft sie die 130 Weinorte des Anbaugebiets zwischen Bockenheim und Schweigen an der Grenze zum Elsass miteinander. Die Pfalz ist mit 23.684 Hektar Rebfläche das zweitgrößte deutsche Weinbaugebiet und setzt sich aus den beiden Bereichen Mittelhaardt-Deutsche Weinstraße und Südliche Weinstraße zusammen. s.a. neue, externe Themenseite: Weinreisen in die Pfalz

Das Hauptaugenmerk der Winzer in dem vom Pfälzerwald begrenzten und durch ihn geschützten Anbaugebiet liegt auf klassischen Rebsorten, allen voran dem Riesling. Der König der Weißweine ist in der Pfalz inzwischen unbestritten die Nummer eins mit mehr als 5.000 Hektar Anbaufläche. Doch auch die Weiß- und Grauburgunder sind stark im Kommen. Daneben gehören unter anderem Silvaner, Müller-Thurgau, Scheurebe, Gewürztraminer, Kerner und Morio-Muskat zum vielfältigen Weißwein- Angebot der Pfalz.

Immer wichtiger werden die Rotweine. Da gibt es spritzig-frische Weißherbste von der Portugieser-Rebe und fruchtige Spätburgunder. Und als besondere pfälzische Erfolgsgeschichte den Dornfelder, der seit einigen Jahren für Furore sorgt. Der tiefdunkle Tropfen überzeugt, meist trocken ausgebaut, mit südländischer Anmut. Ähnliches gilt für die verstärkt angepflanzte neue Rotweinsorte Regent. Inzwischen tragen 40 Prozent der Rebstöcke zwischen Rhein und Haardtgebirge rote Trauben – die Pfalz ist damit das größte deutsche Rotweingebiet.

Pfalz Karte + Weingüter

Baden

Geographische Lage: Vom Bodensee entlang der Oberrheinischen Tiefebene über

die Badische Bergstraße und den Kraichgau bis Tauberfranken
Klima: sonnig und warm, am Kaiserstuhl wärmste Region Deutschlands

Böden: Moränenschotter am Bodensee, tertiäre Kalk-, Ton- und Mergelböden, riesige Lössablagerungen, vulkanische Böden am Kaiserstuhl und im Markgräflerland, Muschelkalk und Keuper im Kraichgau und Taubergrund

Rebfläche 2019: ca. 15.836 ha, 9 Bereiche, 16 Großlagen, 306 Einzellagen

Rebsorten 2019: (weiß 60%, rot 40%): Spätburgunder (33,7%), Müller-Thurgau (14,9%), Grauburgunder (13,8%), Weißer Burgunder (10%), Riesling, Gutedel, Silvaner, Traminer

Das Weinbaugebiet Baden, mit 15.836 Hektar Rebfläche das drittgrößte Deutschlands, erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über eine Länge von etwa 400 Kilometern.

Entsprechend vielgestaltig präsentieren sich die Weine entlang der Badischen Weinstraße. Diese sind „von der Sonne verwöhnt“, darin sind sich die Weinkenner schon lange einig. So war es nur konsequent, dass Baden als einziges deutsches Weinbaugebiet der EU-Weinbauzone B zugeschlagen wurde. Deshalb müssen die Weine höhere Oechslegrade als anderswo aufweisen. Reichlich Sonnenscheinstunden und die wohl wärmsten Orte Deutschlands am Kaiserstuhl sorgen dafür, dass dies auch gelingt.

Anbaugebiet Baden erstreckt sich von der Tauber im Norden bis zum Bodensee im Süden. Die neun Bereiche, in die das Anbaugebiet aufgeteilt ist, sind landschaftlich und klimatisch recht unterschiedlich. So können hier die verschiedenartigsten Weine gekeltert werden. Im Norden des Anbaugebiets, in Tauberfranken, an der Badischen Bergstraße und im Kraichgau stehen Rivaner, Riesling und Schwarzriesling im Vordergrund.

In der Mitte Badens, in der Ortenau, wachsen vor allem Spätburgunder und Riesling, im Süden, also im Breisgau, am Kaiserstuhl und im Tuniberg vornehmlich rote und weiße Burgunder. Das Markgräflerland an der Grenze zur Schweiz pflegt die Weißweinspezialität Gutedel, und am Bodensee gedeihen vor allem Spätburgunder und Müller-Thurgau.

Baden ist das wichtigste deutsche Anbaugebiet für Spätburgunder. Die Sorte erfreut sich in all ihren Ausbaustilen und Geschmacksrichtungen – auch als Rosé oder Weißherbst – großer Beliebtheit. Samtige, kraftvolle Weine werden immer häufiger im Barrique ausgebaut. Und Baden ist Burgunderland, heißt es. So ist die ganze Rebsortenfamilie vertreten, kräftiger Grauburgunder ebenso wie eleganter Weißburgunder oder filigraner Auxerrois. Badisch Rotgold heißt die roséfarbene Spezialität aus Spät- und Grauburgundertrauben.

Baden Karte + Weingüter

 

Mosel

Geographische Lage: Zwischen Hunsrück und Eifel im Rheinischen Schiefergebirge; entlang der Mosel und ihren Nebenflüssen Saar und Ruwer

Klima: Optimale Erwärmung und optimales Niederschlagsverhältnis in den Steilhängen und Tälern

Böden: An der Obermosel Muschelkalk und Keuper; in den Tälern von Saar und Ruwer sowie an der Mittelmosel Devon-Schiefer, südlich von Zell weiche Tonschiefer und kieselsäurereiche Grauwacken; in Tallagen mit Schotter-, Kies- und Sandablagerungen

Rebfläche 2019: 8.744 ha, 6 Bereiche, 18 Großlagen und 524 Einzellagen

Rebsorten 2019: [weiß 90.6%]: Riesling (62.2%), Müller-Thurgau (10.2%), Elbling (5.3%), Weissburgunder (4.1%)

[rot 9.4%]: Spätburgunder (4.6%).

Das Anbaugebiet an Mosel, Saar und Ruwer gilt als älteste Weinregion Deutschlands. Die Römer brachten den Weinbau im großen Stil an die Mosel.

Unzählige Funde, darunter mehrere Kelteranlagen aus römischer Zeit, zeugen von der großen Weinbautradition. Heute befindet sich die Hälfte der Rebfläche in Steil- und Terrassenlagen mit über 30 Grad Hangneigung.

Entlang der Mosel zwischen Perl und Koblenz, an der Saar zwischen Serrig und Konz sowie an der Ruwer zwischen Riveris und dem Trierer Stadtteil Ruwer bewirtschaften rund 5.000 Winzer in 125 Weinorten 8.798 Hektar Weinbergsfläche. Unter oftmals schwierigen Bedingungen. Denn nirgendwo auf der Welt gibt es mehr Steillagenweinberge als in dem fünftgrößten Weinbaugebiet Deutschlands.

Das Anbaugebiet ist in sechs Bereiche unterteilt. Der Bereich Burg Cochem an der unteren Mosel wird heute oft als Terrassenmosel bezeichnet, da dort Weinbau meist nur auf Weinbergs-Terrassen möglich ist. Hier befindet sich der steilste Weinberg Europas, der Bremmer Calmont. Der Bereich Bernkastel wird als Mittelmosel bezeichnet. Er ist das Herzstück des Anbaugebietes, mit bekannten Weinbaugemeinden und berühmten Weinbergslagen. Südlich von Trier beginnt die Obermosel. Der Bereich Moseltor, ein Teil der Obermosel, gehört zum Saarland. Auch im Bereich Saar wird Weinbau betrieben. Und das Ruwertal ist die kleinste Teilregion des Anbaugebiets.

Zu Recht verstehen sich die Moselwinzer als Riesling-Spezialisten, wächst die Rebsorte doch auf 5.000 Hektar Rebfläche. Die spät reifende, edle Weißweinsorte findet hier ideale Anbaubedingungen. Die geschützte Tallage macht die Region zu einer der wärmsten Klimazonen Deutschlands. Die steilen Schieferhänge über den Flüssen speichern am Tag die Sonnenwärme und geben sie nachts wieder ab. Die Wurzeln der Reben dringen metertief in den Boden ein, um sich mit Wasser und Mineralien zu versorgen. So können die Winzer aus den von Hand geernteten Trauben einzigartig feine, fruchtige Weine erzeugen. Weine mit enormer geschmacklicher Tiefe bei relativ niedrigem Alkoholgehalt – ideal für den unbeschwerten Genuss.

Weltberühmt sind auch die edelsüßen Weine, die jedes Jahr bei Auktionen Rekordpreise erzielen. Aber auch die Freunde trockener Weine werden an der Mosel fündig: Die Weinbaubetriebe erzeugen hervorragende feinherbe und harmonisch- trockene Weine. Das wird auch bei nationalen und internationalen Prämierungen und Wettbewerben deutlich.

Schiefer und Riesling dominieren die Weinbergslagen an Mosel, Saar und Ruwer. Weitere Rebsortenweine komplettieren das Angebot. Der Rivaner bleibt die zweitwichtigste Rebsorte. An der Obermosel ist mit dem Elbling eine alte Rebsorte heimisch, die möglicherweise schon vor 2.000 Jahren hier angebaut wurde. Daraus werden frische, fruchtige und unkomplizierte trockene Weine gekeltert und ebensolche Winzersekte. Zunehmend werden auch Weißer und Grauer Burgunder sowie Auxerrois und Chardonnay gepflanzt, die auf den Kalkböden hervorragende Weine erbringen. Auch Rotweine – allen voran Spätburgunder und Dornfelder – gibt es seit Ende der 80er Jahre wieder an Mosel, Saar und Ruwer.

 

Franken

Geographische Lage: Zwischen Aschaffenburg und Schweinfurt an den südwärts gerichteten Talhängen des Mains und seiner Nebenflüsse.

Klima: Überwiegend kontinental mit trockenen, warmen Sommern und kalten Wintern.

Böden: Verwitterungsböden des Urgesteins und Buntsandsteins im Mainviereck in Unterfranken und Spessart, Lehm-, Löss- und Muschelkalkböden im Maindreieck bei Wertheim und Miltenberg, Keuperböden im Bereich Steigerwald.

Rebfläche 2019: 6.137 ha, aufgeteilt in 23 Großlagen und 216 Einzellagen

Rebsorten 2019: [82% weiß]: Müller-Thurgau (24.3%), Silvaner (24.8%), Bacchus (12.3%), Riesling, Scheurebe, Spezialitäten wie Rieslaner

[18% rot]: Spätburgunder, Domina, Portugieser, Regent.

Der Bocksbeutel ist das Markenzeichen des Frankenweins, der seit über 1200 Jahren vor allem am Main angebaut wird.

Das fränkische Weinland begrenzen die Rhön im Norden, der Steigerwald im Osten, das Taubertal im Süden und der Spessart im Westen. 6.139 Hektar Rebland bepflanzen die fränkischen Winzer. Besonders der Silvaner gedeiht optimal auf den Muschelkalk- und Keuperböden und ist ein Aushängeschild fränkischer Weinmacherkunst. Feinaromatischer Müller-Thurgau, Frankens meistangebaute Rebsorte, wird von jungen Winzern modern ausgebaut und erlebt eine Renaissance. Rund 80 Prozent beträgt der Weißweinanteil in Franken, neben Silvaner und Müller- Thurgau kommt der weißen Rebsorte Bacchus als regionale Spezialität eine große Bedeutung zu.

Zentrum des Anbaugebiets ist die Barock- und Festspielstadt Würzburg mit der Residenz und der mittelalterlichen Festung Marienberg. Und mit berühmten Weinlagen wie dem Würzburger Stein, der schon zu Goethes Lieblingsweinen zählte. Die Würzburger Traditionsweingüter laden zur Besichtigung weitläufiger Keller und imposanter Architektur ein, die sich mit fränkischen Spitzenweinen und feiner Küche perfekt bei den Würzburger Barockfesten genießen lässt.

 

Württemberg

Geographische Lage: Zwischen Reutlingen und Bad Mergentheim; Zentren in Stuttgart und Heilbronn.

Klima: Milde Jahrestemperaturen, durch Schwarzwald und Schwäbische Alb geschützte Tallage des Neckars

Böden: Verschiedene Keuperformationen; am mittleren Neckarraum Muschelkalkinseln

Rebfläche 2019: 11.394 ha, sechs Bereiche, 17 Großlagen, 210 Einzellagen

Rebsorten 2019: [rot 67,7%]: Trollinger (18,3%), Lemberger (15,6%), Schwarzriesling (11,7%), Spätburgunder (11,6%)

[weiß 32,3%]: Riesling (18,7%), Müller-Thurgau und Kerner

Unter Deutschlands großen Weinbaugebieten belegt Württemberg mit 11.461 Hektar Platz vier. Hier dominieren mit fast 70 Prozent die roten Rebsorten in den Weinbergen.

Der bekannteste Rotwein aus dem Ländle ist nach wie vor der Trollinger. Man nennt den süffigen Rotwein das Nationalgetränk der Württemberger, das gerne und häufig zur Vesper getrunken wird.

Dagegen verstehen sich Schwarzriesling, Lemberger und Spätburgunder, Württembergs weitere wichtige Rotweinsorten, vornehmlich als genussvolle Begleiter einer anspruchsvollen Küche.

Weinbau betreiben die Weingärtner entlang des Neckars, aber auch in den geschützten Flusstälern der Neckar-Nebenflüsse Rems, Enz, Kocher, Jagst und Tauber und sogar am Bodensee. Herzstück des Weinbaugebiets ist der Bereich Württembergisches Unterland am Mittleren Neckar. Südlich davon schließt sich der Bereich Remstal-Stuttgart an.

Der Anteil der wertvollen Steillagen ist hoch. Vielfach bewirtschaften die Winzer nur kleine Parzellen, deren Ertrag sie traditionell an die nächstgelegene Weingärtnergenossenschaft liefern. Mehr als 50 gibt es davon in Württemberg; sie vermarkten etwa 80 Prozent der Württemberger Weine.

Weite Teile des Weinbaugebiets erschließt die Württemberger Weinstraße, die von Weikersheim bei Bad Mergentheim bis nach Metzingen, östlich von Tübingen gelegen, über 500 Kilometer hauptsächlich am Neckar und seinen reizvollen Seitentälern entlang führt. Einladend liest sich auch Württembergs Weinfestkalender mit mehr als 200 Angeboten, um den vor Ort angebauten Wein in stimmungsvoller Umgebung kennenzulernen. Zu den bekanntesten und größten Weinfesten zählt das Heilbronner Weindorf.

 

Nahe

Geographische Lage: Weinbau entlang des Flusses Nahe am Fuß des Hunsrücks von Martinstein bis Bingen und in den Seitentälern von Guldenbach, Gräfenbach, Glan, Trollbach, Ellerbach und Alsenz, eingebettet im Naturpark Soonwald- Nahe

Klima: Ausgeglichen, mild, frostarm und regenarm

Böden: Quarzit- und Schieferböden an der unteren Nahe; Porphyr, Melaphyr und Buntsandstein an der mittleren Nahe; Verwitterungsböden und Tonüberlagerungen aus Sandstein, Löss und Lehm bei Bad Kreuznach

Rebfläche 2019: 4.239 ha, sechs Großlagen, 310 Einzellagen 

Rebsorten 2019: [weiß 76,2%]: Riesling (29%), Müller-Thurgau (12%), Grauburgunder (8.2%), Weissburgunder (7.4%)

[rot 23,8%]: Dornfelder (9.7%) und Spätburgunder (6.7%)

An der Nahe erwarten den Besucher sanftes Grün, romantische Flusstäler und dramatische Felsformationen. Dazu gastfreundliche Winzer und ihre vielfältigen Weine.

2.000 Jahre Weinbautradition hat das Anbaugebiet an der Nahe und den Nebenflüssen Glan und Alsenz. Vor kalten Winden durch den hohen Hunsrück geschützt, schaffen milde Temperaturen und viel Sonnenschein ein hervorragendes Klima für den Weinbau in dem regenarmen und sonnigen Tal. Hier wachsen auf 4.237 Hektar Rebsorten wie Riesling, Rivaner, und Silvaner.

Auch die Spielarten des Burgunders sowie Kerner, Scheurebe, Portugieser und Dornfelder sind hier zu Hause. Lieblingskind der Winzer ist der an Finessen reiche Riesling, ein Viertel der Rebfläche ist damit bestockt.

Eine bewegte Erdgeschichte hat der Nahe-Region eine große Bodenvielfalt beschert. Die Reben wachsen auf Schiefergestein, vulkanischen Porphyr- oder Löss- und Lehmböden. Das ermöglicht eine Vielfalt an Rebsorten und Weinstilen.

 

Rheingau

Geographische Lage: Beginnend am Untermain südlich von Wiesbaden rechtsrheinisch bis Lorchhausen nördlich von Rüdesheim am Rhein.

Klima: Vom Taunus geschützt, milde Winter und warme Sommer, Temperaturmittel 10,6° C

Böden: Schwere tertiäre Mergelböden; Schiefer, Quarzit, Kiesel und Sandstein; Lehm; tiefgründige, meist kalkhaltige Böden aus Sandlöß oder Löß; mittel- und tiefgründige Phyllitschiefer

Rebfläche 2019: 3185 ha, ein Bereich, 11 Großlagen, 129 EinzellagenRebsorten 2019
[weiß 85.6%]:
Riesling (77.7%)
[rot 14.4%]: Spätburgunder (12.2%)

Einer Laune der Natur ist es zu verdanken, dass der sonst in Richtung Norden fließende Rhein bei Wiesbaden fast im rechten Winkel nach Westen abbiegt, um schon 30 Kilometer später bei Rüdesheim am Rhein wieder in Richtung Norden zu fließen.

Das Rheingau-Gebirge, ein von Osten nach Westen verlaufender Taunus-Ausläufer, hält den Fluss auf und zwingt ihn zur Richtungsänderung. So entstand am 50. Grad nördlicher Breite das Rheinknie und auf dem schmalen Streifen rechts des Rheins zwischen Wiesbaden und Lorch am Rhein das Weinbaugebiet Rheingau, das sich im Osten bis Flörsheim-Wicker erstreckt.

Der schöne Flecken Erde ist mit 3.211 Hektar Reben bepflanzt. Hier ist vor allem die Heimat des Rheingauer Rieslings, der auf 2.500 Hektar Rebland wächst, und die des Spätburgunders, für den vor allem Assmannshausen bekannt ist.

In den trockenen, steinigen Südhängen gedeiht der Riesling besonders gut. Er übersteht auch kalte Wintertage und nutzt die lange Reifeperiode zur Ausbildung feiner Fruchtsäuren und Aromen. Bereits im Jahr 1775 entdeckte das Kloster Johannisberg den Vorteil einer späten Weinlese, und auch heute zählen die Rheingauer Riesling Spätlesen zu den Vorzeigeweinen der Region. Seit einigen Jahren dokumentieren die Weine mit der Auszeichnung „Erstes Gewächs“ den Anspruch der Winzer, sich immer wieder neue, ehrgeizige Ziele zu setzen und Außergewöhnliches in die Flasche zu füllen. Diese Weine stammen aus klassifizierten – Ersten Lagen – und werden nach sehr anspruchsvollen und strengen Kriterien erzeugt und vinifiziert.

 

Ahr

Geographische Lage: Im Nordwesten vom Ahrgebirge begrenzt, im Schutz der Eifel

Klima: Mild und günstig (Kölner Bucht), teilweise treibhausartig in Steillagen

Böden: Tiefgründig und lössreich im unteren Ahrtal, steinhaltig, teilweise Schiefer und vulkanisches Gestein im mittleren Ahrtal

Rebfläche 2019: 562 ha, ein Bereich, eine Großlage, 40 Einzellagen

Rebsorten 2019: [rot 82.2%]: Spätburgunder (65,3%), besondere Spezialität: Frühburgunder (6,1%) Portugieser, Dornfelder

[weiß 17.8%]: Riesling (8,2%), Müller-Thurgau

Die Ahr ist mit 562 Hektar Rebfläche eines der kleinsten Weinanbaugebiete Deutschlands. An den Steilhängen über dem Fluss gedeihen vor allem Rotweine. Doch nicht nur die Liebhaber eines exzellenten Roten pilgern gern ins Rotweinparadies Deutschlands.

Bereits die Römer wussten die klimatischen Vorteile des wild-romantischen Ahrtals zu schätzen und pflanzten die ersten Reben. Heute präsentiert sich das Ahrtal im Norden von Rheinland-Pfalz als profiliertes Rotweinanbaugebiet. Neben dem König der roten Reben, dem Spätburgunder, zählt der als ebenso wertvoll eingeschätzte Frühburgunder zu den Spezialitäten der Region. Slow Food kümmert sich um den Schutz solcher qualitativ hochwertiger Produkte.

Dazu gehört auch der Erhalt der selten anzutreffenden Frühburgunder-Weinberge durch engagierte Ahrwinzer. Die Spitzenweine der Ahr können nur mit großen Mühen erzeugt werden. So müssen die Winzer für die Arbeit am Rebstock und zur Lese oft durch zerklüftete Felsspalten in extreme Steilhänge klettern, wo teils nur wenige Rebstöcke nebeneinander stehen. Spitzenqualität belohnt die beschwerliche Arbeit im Weinberg.

Verträumt schlängelt sich die Ahr in engen Bögen durch die bizarre Felslandschaft in Richtung Rhein und die Weinberge schmiegen sich an karge Felsen. Das milde Klima beschert den Trauben im Ahrtal optimale Voraussetzungen, auch weil die aufgewärmten Felsen in der Nacht ihre gespeicherte Wärme an die Reben abgeben.

 

Mittelrhein

Geographische Lage: 100 km lang auf beiden Seiten des Rheins, von der Nahe bis Koblenz und von Kaub bis zum Siebengebirge

Klima: Viele Sonnentage und windgeschützte Lagen; der Rhein wirkt als Wärmespeicher

Böden: Schiefer- und Grauwackenverwitterungsböden, vereinzelte Lössinseln; im Norden Böden vulkanischen Ursprungs.

Rebfläche 2019: 468 ha, zwei Bereiche, 10 Großlagen und 111 Einzellagen

Rebsorten 2019: [weiß 84.8%]: Riesling (65%), Müller-Thurgau (4.9%)
[rot 15.2%] Spätburgunder (10%)

Eine malerische Kulisse bietet das Rheintal zwischen Bingen und Bonn. Von Burgen gekrönte Rebhänge und mittelalterliche Städtchen schmücken das Rheinufer.

Hier ist das kleine Weinanbaugebiet Mittelrhein zu finden, in dem die Römer die ersten Rebgärten anlegten. Seine Weinberge erstrecken sich über mehr als 100 Kilometer von Bingen bis vor die Tore Bonns. Dieses Gebiet entlang des Rheins repräsentiert einen besonders schönen Teil Deutschlands. Auch zum Anbaugebiet gehören die Weinberge bei Weinähr und Obernhof an der Lahn.

Das enge, von zahllosen schroffen Felsrücken gegliederte Rheintal bietet ein imposantes Landschaftsbild – nicht zuletzt durch den recht arbeitsaufwändigen Weinbau, der überwiegend in Steillagen betrieben wird. Der südliche Teil dieser einzigartigen Kulturlandschaft, das Obere Mittelrheintal, wurde im Jahr 2002 von der UNESCO zum Weltkulturerbe geadelt. Es ist das Herzstück des Anbaugebiets, mit Burgen an den Hängen und mittelalterlich anmutenden Dörfern an den Flusswindungen. Am Bopparder Hamm liegt mit fünf Kilometern Länge die größte zusammenhängende Rebfläche des Mittelrheins.

Weinbau betreiben die Winzer fast ausschließlich auf terrassierten Steillagen. Bedingt durch die schwierigen Bearbeitungsverhältnisse ist die Anbaufläche auf 469 Hektar zurückgegangen. Das Siebengebirge und die Loreley teilen das Gebiet in zwei Weinbaubereiche ein. Um die Qualität zu erhöhen, ernten die Winzer im Schnitt nur 60 hl pro Hektar. Die kargen Tonschieferböden in den Steillagen, die Temperatur ausgleichende Wasseroberfläche des Rheins und der niedrige Ertrag sind die Grundlagen für die Spitzenqualität der Weine am Mittelrhein.

Die Winzer favorisieren die klassischen Rebsorten. Vor allem der Riesling findet hier ideale Wachstumsbedingungen. Er präsentiert sich mineralisch, mit feinem Duft und rassiger Säure. Mit 70 Prozent der Anbaufläche ist er die Nummer Eins unter den Weißweinreben am Mittelrhein. Daneben gedeihen noch Müller-Thurgau, Kerner und Burgunder. Die wichtigste rote Rebsorte ist der Spätburgunder.